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Wie die Natur uns gesund und glücklich macht

...und warum wir sie nach der Krise noch mehr brauchen

Dass regelmäßige Aufenthalte in der Natur uns körperlich und psychisch stärken, ist schon lange allgemein bekannt. Die positiven Effekte dieser Begegnungen mit dem „Wunder in Grün“ auf die Befindlichkeit von uns Menschen, sind so vielfältig, dass Experten sogar von einem „Allheilmittel ohne Nebenwirkungen“ sprechen. Tatsächlich ist Mutter Natur eine mächtige Verbündete, im Kampf gegen diverse Beschwerden und Symptome und wirkt wie eine Kombination aus Medizin und Therapie.

 
Batterien wieder aufladen – Immunsystem stärken

Wenn wir schwere Zeiten durchmachen und mit den Widrigkeiten des Lebens zu kämpfen haben (so wie es aktuell, aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie, bei vielen Menschen der Fall ist), leidet unser Immunsystem unter den diversen Belastungsfaktoren, die diese schwierige Situation mit sich bringt. Ängste und Nervosität, innere Unruhe und Sorgen um die Zukunft, machen uns anfälliger für körperliche Krankheiten und psychische Störungen. Zeit in der Natur zu verbringen hilft uns maßgeblich, uns von psychischem Stress zu erholen und neue Kraft für den Alltag zu tanken.


Um diesen Effekt zu erreichen, muss es nicht immer gleich die Tageswanderung oder die Gipfeltour sein. Schon ein kurzer Spaziergang im Freien bleibt nicht ohne Wirkung. Stresshormone (z.B. Kortisol) werden abgebaut, das Herz-Kreislaufsystem stabilisiert sich. Der Körper aktiviert das parasympathische Nervensystem, wodurch wir uns gelassen und gleichzeitig frisch und munter fühlen.

 
Zur Ruhe kommen

 „Blick in die schöne Natur und beruhige dein Gemüt.“ Schon Ludwig van Beethoven pries in seinem bekannten Zitat, die entspannende und harmonisierende Wirkung von Landschaften.
Die Coronakrise hat bei vielen von uns zu einer deutlichen Zunahme von Grübelspiralen, innerer Anspannung, und Ängsten geführt.
Hier bietet Mutter Natur wirksame Hilfe und Unterstützung. Sie schenkt uns Geborgenheit und erdet uns. Sie hilft uns, zurück zum Wesentlichen zu finden, zurück zu uns selbst. Wir fühlen uns sicher und beschützt und dürfen ganz wir selbst sein, wenn wir uns in grünen Gefilden bewegen. Unsere Aufmerksamkeit muss sich nicht, wie häufig im Alltag, auf eine ganz bestimmte Aufgabe richten, unsere Gedanken dürfen schweifen. Konzentrations- und Leistungsfähigkeit können sich regenerieren. Wir kommen körperlich und seelisch zur Ruhe.

 
Warum in die Ferne schweifen…

Viele von uns fühlen sich durch die massiven Auswirkungen der Corona Krise, insbesondere den strengen Ausgangsbeschränkungen, finanziellen Sorgen oder einfach durch die drastischen Veränderungen unseres Alltags, kraftlos, müde und ausgelaugt. Die Sehnsucht nach Ausgleich und Erholung ist groß. Gleichzeitig ist allerdings die wirtschaftliche Situation, derzeit häufig angespannt und die Urlaubswoche in der Ferne oder das Wellness Wochenende, nicht oder nur schwer finanzierbar. Zudem ist aktuell noch unklar wie sich die Situation in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird und ob Reisen, in naher Zukunft überhaupt möglich sein werden.

 

Zum Glück haben wir eine tolle (und sogar kostenfreie!) Alternative, und die heißt Naherholung: regelmäßige Begegnungen mit der Natur in unserer unmittelbaren Umgebung. Dabei müssen es nicht zwingend die Berge, das Meer oder weite, unberührte Landschaften sein um die körperliche und mentale Erholung anzuregen. Es lohnt sich auch, die kleinen grünen Flecken in unserer Nähe zu nutzen, sie so oft wie möglich aufzusuchen und zu erkunden, mit allen Pflanzen und Tieren die es dort gibt. Natur ist überall und wenn wir uns für sie öffnen und uns auf sie einlassen, wird sie uns mit Sicherheit reich beschenken.

 

 

Quellen:

  • Antje Flade: Zurück zur Natur? Erkenntnisse und Konzepte der Naturpsychologie. Springer, Wiesbaden 2018
  • Micolas Guéguen/Sébastien Meineri: Natur für die Seele. Die Umwelt und ihre Auswirkungen auf die Psyche. Springer Spektrum, Heidelberg 2013
  • Rachel Kaplan, Stephen Kaplan: The Experience of Nature: A Psychological Perspective. Cambridge University Press, Cambridge 1989