Die, die uns lieben und beschützen
müssten, verletzen uns oft am meisten. Ich habe Jahre gebraucht um zu verstehen, dass das nicht an mir liegt, sondern an deren Kampf mit ihren eigenen Dämonen. Und dann ist verstehen nochmal was
ganz anderes als fühlen. Verstehen kann man viel aber solange man es nicht schafft Erkenntnisse auch ins Gefühl zu übersetzen, sind sie faktisch wertlos.
Wie also umgehen, mit solch
schmerzhaften Situationen? Mir hilft es, mich an meinen inneren, gesunden und heilen Kern zu erinnern. Egal wie viel Empathielosigkeit und Vernachlässigung uns entgegenschlägt und egal wie viel
Schmerz dieses Verhalten auslöst… Es gibt einen Teil in uns allen, der trotz allem heil und unantastbar ist. Sich darauf zu besinnen, setzt oft ungeahnte Kräfte frei. Ich spüre sie vor allem bei
Spaziergängen in der Natur oder im Kontakt mit Tieren. Es ist als ob eine leise Stimme flüstern würde: „Du bist mehr als deine Traurigkeit und mehr als dein Schmerz!“
Um ans Licht zu gelangen, müssen
wir jedoch erst das dunkle Tal durchschreiten. Also, lass es zu. Fühle es. Immer und immer wieder. Bewege dich, weine, schreib Gedanken auf, sprich sie aus. Schäme dich nicht. All das dient der
Regulation deines Nervensystems und ist wichtig, richtig und gut. Hab keine Angst! Schwierige Wege, führen oft an schöne Orte. Und falls du dich fragst, wie du denjenigen gegenübertreten sollst,
die dich verletzt haben, kann ich dazu nur eines sagen: Auch sie müssen ihre Dämonen selber zähmen.

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