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Baustellen der Sportpsychologie - Teil 1: Nervosität & Wettkampfstress

Jeder Athlet der schon einmal an einem Wettkampf teilgenommen hat kennt die Gefühle die häufig damit verbunden sind: Nervosität, Aufregung, Stress und sogar Angst gehören dazu.

 

Grundsätzlich ist ein kleines Quäntchen Stress sogar hilfreich und wichtig für den Athleten um sich zu aktivieren und körperlich sowie mental in den Wettkampfmodus zu kommen. Die Rede ist von Eustress, dem sogenannten „guten“ Stress.

 

Wenn Nervosität und Aufregung allerdings zu stark werden oder sich gar ein Gefühl der Angst vor dem Wettkampf dazugesellt wird der Stress zur Belastung. Wir sprechen dann von Distress, umgangssprachlich auch „schlechter“ Stress genannt. Athleten sind dann oft nicht mehr imstande ihr Leistungspotential voll auszuschöpfen da sie durch die Aufregung behindert werden.

 

Es geht also nicht darum Nervosität und Wettkampfstress vollständig zu bekämpfen was uns sowieso niemals gelingen wird. Vielmehr muss der Athlet lernen die Stärke der Aufregung zu regulieren mit dem Ziel an den Punkt zu kommen wo der Stress hilfreich ist. Dieser Punkt ist von Person zu Person verschieden.

Doch wie genau soll das funktionieren?

 

Oft haben Athleten wenig Selbstwertgefühl und demzufolge auch wenig Vertrauen in sich selbst und in ihre Fähigkeiten. Hier sollte angesetzt werden um ein gesundes Bewusstsein für die eigenen Stärken und Schwächen zu entwickeln.

 

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Übungen anhand derer das Entspannen und Aktivieren im richtigen Moment erlernt werden kann. Zunächst muss der Athlet verstehen wie sein Körper tickt und lernen den Grad seiner Anspannung richtig einzuschätzen. In einem weiteren Schritt kann das persönliche Erregungsniveau durch die Anwendung von körperorientierten Verfahren (z.B. Atem – oder Muskelentspannung) sowie mentalen Übungen (z.B. Autogenes Training, Ruhebild, Kraftbild etc.) zum Positiven verändert werden.

 

Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Betreuungspersonen (in erster Linie Trainer und Eltern), welche nicht selten ihre eigene Anspannung sowie ihre Ängste und Erwartungen unbewusst auf die Athleten übertragen. Sich diese Prozesse bewusst zu machen ist der erste Schritt um sie besser kontrollieren zu können.

 

Fazit

Der optimale Erregungszustand im Wettkampf ist keine Zauberei! Etwas Übung ist allerdings nötig um ihn zu erreichen und zu halten. Unser Kopf funktioniert in dieser Hinsicht wie ein Muskel. Er muss im Training bleiben um voll leistungsfähig zu sein. Doch der Aufwand lohnt sich: Die Gewissheit das eigene Aktivierungsniveau kontrollieren und steuern zu können führt zu mehr Sicherheit und zu besseren Leistungen.

 

 

 

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