Vertrauen oder verzweifeln?

Oft werde ich gefragt: „Warum glaubst du, dass am Ende alles gut wird?“ Meine Antwort: „Ich glaube es nicht, ich weiß es.“ Warum? Weil ich vertraue. Immer und immer wieder. Viele sagen dann: „Aber niemand kann es mir garantieren.“ Das stimmt. So ist das Leben nun mal. Es erteilt keine Garantien. Es lässt uns im Unklaren. Doch genau darin liegt auch die Kraft. Wir können und müssen nicht alles kontrollieren. Die Redewendung „in den Griff bekommen“ birgt bei genauerem Hinhören nicht nur Sicherheit, sondern auch Spannung und Mühe. Sie blockiert den ganz natürlichen Fluss. 

Verliere auch ich manchmal den Mut, bin müde und überfordert? Ja. Habe auch ich von Zeit zu Zeit das Gefühl, dass alles umsonst ist? Sicher. Doch mindestens genauso oft habe ich erlebt, dass auch Chancen und Möglichkeiten, gerade dann in unser Leben treten, wenn wir es am wenigsten erwarten. Sie kommen zu denjenigen, die akzeptieren können was ist und wie es gerade ist. Sie offenbaren sich denjenigen, die das ewige Kämpfen gegen Windmühlen seinlassen und sich stattdessen dem Lauf der Dinge hingeben. Und genau darum vertraue ich. 

Das größte Glück besteht nämlich im Loslassen, nicht im Festhalten, Sammeln und Bewahren.

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