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Rituale im Alltag: Warum sie so wichtig für unsere psychische Gesundheit sind

„Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!“ Diese, oft scherzhaft verwendete, Redewendung birgt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Tatsächlich trifft sie sogar den Nagel auf den Kopf. Wir Menschen haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Traditionen, Bräuchen, Ritualen und Gewohnheiten. Was wir als angenehm und hilfreich empfinden, das wiederholen wir gerne öfters. Traditionen und Rituale im sonst so hektischen Alltag haben viele Vorteile. Sie geben uns Halt und Orientierung, sorgen für Stabilität und können helfen, Stress zu reduzieren. Der morgendliche Kaffee, Geschenke zum Geburtstag, der Messebesuch am Sonntag, die alljährlich stattfindende Wanderung mit den Arbeitskollegen… Die Bandbreite an Möglichkeiten ist schier unendlich. Und das ist gut so! Je unruhiger und kräftezehrender nämlich unsere Umwelt ist, umso mehr sehnen wir uns nach Struktur und Sicherheit. Gewohnheiten können unser Fels in der unruhigen Brandung sein. Sie erden uns und bringen uns zurück zum Wesentlichen, wenn wir in all dem Durcheinander fürchten den Überblick zu verlieren.

 

Hier ein paar Tipps für mehr Struktur im Alltag:

1. Entwickle deine ganz persönliche Morgenroutine

 Nimm dir morgens ausreichend Zeit für deine Gewohnheiten, auch wenn das bedeutet, dass du früher aufstehen musst. Finde heraus was dir gut tut (z.B. ein ausgiebiges Frühstück, eine kurze Meditationsübung, die Planung des bevorstehenden Tages usw.) und entwickle daraus eine tägliche Routine. So startest du gleich viel konzentrierter und gelassener in den Tag.


2. Gönn dir Auszeiten und Pausen

Sicher hast du den Spruch „Wenn du es eilig hast, gehe langsamer.“ schon einmal gehört. Hier geht es unter anderem darum, fixe Pausen und Auszeiten in den Alltag einzuplanen und diese auch einzuhalten. Denn gerade in hektischen Zeiten brauchst du sie am meisten. Oft reichen schon wenige Minuten Unterbrechung um dein Wohlbefinden zu steigern. Stelle dir dabei immer wieder folgende Fragen: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich jetzt? Vielleicht möchtest du aufstehen und ein paar Schritte gehen. Vielleicht einen Kaffee trinken oder ein Fenster öffnen. Wenn du dich für dein Innenleben interessierst und dich für deine Bedürfnisse öffnest, kannst du Stresskreisläufe verhindern.


3. Praktiziere Achtsamkeit

Versuche immer eine Sache zu Ende zu machen bevor du mit etwas neuem beginnst. Beginne mit deinen Mahlzeiten. Nimm dir ausreichend Zeit und iss bewusst! Das Handy, die Zeitung, der Computer oder der Fernseher haben am Esstisch nichts verloren. Konzentriere dich ganz auf den Vorgang der Nahrungsaufnahme, auf die Farbe, die Form und den Geschmack der Lebensmittel die du da gerade zu dir nimmst. Du wirst sehen, das Essen wird schon bald eine ganz neue Qualität in deinem Leben bekommen!


3. Zelebriere den Tagesausklang

So ein Tag vergeht wie im Flug wenn man etwas hat auf das man sich abends, nach der Arbeit freuen kann. Ob es sich dabei um das gemeinsame Kochen mit der Familie handelt, ein heißes Bad oder eine Tasse Tee mit deiner Lieblingsmusik dabei ist einerlei. Geeignet ist alles was entspannt und die Erholung fördert.


4. Schreib dich glücklich

Pflege ein Dankbarkeitsritual. Schreibe jeden Abend vor dem Schlafengehen mindestens 5 Dinge auf für die du heute dankbar bist. Lass den vergangenen Tag noch einmal Revue passieren und setze dich mental damit auseinander was heute gut war, was du heute alles geschafft hast und womit du zufrieden bist.  Du wirst sehen, bereits nach kurzer Zeit wird sich dein Fokus verändern und du wirst auch untertags verstärkt auf die positiven Dinge achten.